drk redaktion Historisches Stichwort Am 15.12. des vergan- genen Jahres wäre der erste Präsident des Deut- schen Roten Kreuzes der DDR, Prof. Dr. Werner Ludwig, 100 Jahre alt geworden. Ludwig war seit der Grün- dung des DRK im Jahr 1952 bis 1981 Präsident. Er übernahm dieses Amt als er 1948 aus der russischen Kriegsgefangen- schaft zurück- kehrte. Der Sitz des Präsidiums befand sich von 1952 bis zu sei- nem Umzug nach Berlin in Dresden. Werner Ludwig wurde 1914 in Mülheim an der Ruhr geboren und war nach ei- nem Medizinstudium, das er von 1934 bis 1939 an der Militärärztlichen Akade- mie in Berlin absolvierte und mit der Pro- motion abschloss, als Militärchirurg tä- tig. Ab 1942 war er Oberarzt und später als Stabsarzt in der Schlacht von Sta- lingrad im Einsatz. Dort geriet er 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Er schloss sich später in der Sow- jetunion dem Nationalkomitee Freies Deutschland und dem Bund Deutscher Offiziere an. Zunächst war er Kreisarzt in Grimma. Weitere Tätigkeiten waren Abteilungslei- ter des Gesundheitswesens im Org. Ko- mitee der Weltfestspiele. Von 1953 bis 1957 war er 1. Vorsitzen- der des Zentralausschusses des DRK der DDR und anschließend dessen Prä- sident. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Weißer Hirsch in Dresden. Im Sächsischen Rot-Kreuz-Museum Bei- erfeld befinden sich seine Uniform sowie weitere Exponate zu seiner Person und seinem Wirken. Sicherheit durch Pferdestärken Die Reiterstaffel des DRK-Kreisverbands Annaberg-Buchholz ist einsatzbereit. „Je nach Wetterlage und Dienstplan könnten wir theoretisch sofort ausrücken“, erklärt Christiane Peiter. Sie leitet die Reiterstaf- fel und ist selbst passionierte Pferdelieb- haberin. „In der Regel werden wir aber bei konkreten Veranstaltungen gebucht.“ Bereits seit vier Jahren ist die Reiterstaffel unter Trägerschaft des Annaberger DRK aktiv und unterstützt die Kameraden bei verschiedenen Gelegenheiten. „Momen- tan haben wir etwa sechs feste Termine im Jahr“, sagt Peiter. „Da sind wir dann immer mindestens vier Leute – zwei davon zu Pferde, zwei motorisiert – und arbeiten zwei bis drei Tage bis zu zehn Stunden. Zuvor war die Reiterstaffel Teil der Jo- hanniter Unfallhilfe und bewährte sich dort schon seit 1999. Die aktuell 15 Mit- glieder verbindet der Wunsch nach so- zialem Engagement und die Liebe zum Reitsport. Da wo Pferde gegenüber an- deren Rettungsmitteln im Vorteil sind, sehen sie die Aufgaben der Reiterstaffel. Im unwegsamen Gelände oder im Rah- men großer Menschenansammlungen kann ein Helfer zu Pferd oft schneller am Notfallort sein als ein Rettungswa- gen oder Rettungshubschrauber. Damit ist die Reiterstaffel nicht nur werbewirk- sam, sondern ein wichtiger Teil der Arbeit des Deutschen Roten Kreuz. „Aufgrund der soliden Ausbildung können kleinere Schäden und Verletzungen schnell und fachgerecht versorgt werden“, sagt die Leiterin Peiter. „Wir übernehmen meist die Erstversorgung und sichern den Un- fallort ab bis die motorisierten Kamera- den kommen.“ Obwohl es in Deutschland schon mehre- re Reiterstaffeln gibt, sind die Annaberger Damen sachsenweit noch die Einzigen ihrer Art. „Eigentlich bietet sich das an“, sagt Peiter. „Aber auch wir haben mit Nachwuchssorgen zu kämpfen.“ Wer also Lust hat bei der Reiterstaffel mitzumachen, kann sich einfach melden. Nachwuchs ist immer gern gesehen. Be- dingung ist ein eigenes Pferd und der Rei- ter sollte geländesicher in jeder Gangart sein (ansonsten ist man motorisiert un- terwegs). Das Pferd muss außerdem im Laufe der Ausbildung eine Gelassenheits- prüfung bestehen. Kontakt: Christiane Peiter E-Mail: reiterstaffel@drk-annaberg.de 58 DRK SERVICETEIL http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_ Ludwig_%28Arzt%29#/media/ File:Bundesarchiv_Bild_183-56913-0004, _USA-Hubschrauber- Besatzung_r%C3%BCckgef%C3%BChrt.jpg