Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

DRK 1-15

54 DRK SERVICETEIL Freiwillig im Kampf gegen Ebola Vor etwas mehr als einem halben Jahr wurden die Prognosen der Gesundheitsex- perten für die Ebola-Gebiete in Westafrika von Tag zu Tag erschreckender. Im Oktober 2014 sagten Hochrechnungen voraus, dass sich bis zum Januar 2015 bis zu 1,4 Millio- nen Menschen mit der tödlichen Krankheit anstecken werden. Glücklicherweise fiel die Zahl der Infizierten und Verstorbenen bisher wesentlich geringer aus. Stand Feb- ruar 2015 gibt es insgesamt 22.500 Infizier- te, fast 9.000 sind gestorben. Natürlich ist auch das Deutsche Rote Kreuz mit Helfern vor Ort. 71 Freiwillige sind bereits nach Liberia und Sierra Leo- ne entsendet worden. Weitere Rotkreuzler befinden sich in der Ausbildung und bilden eine Reserve. Dazu gehört auch Annett Böhme. Die Markleebergerin arbeitet seit vielen Jahren als Hebamme in einer DRK- Einrichtung. „Auf die Idee brachte mich mein Patenkind am Kaffeetisch. Er hatte gehört, dass Helfer gesucht werden und schlug mir vor, dass ich mich dafür melde.“ Während im November 2014 ein erster Hilfsflug von Berlin nach Sierra Leone startete, befand sich Annett Böhm schon in der Ausbildung: „Nach meiner engli- schen Bewerbung ans IKRK in Genf, be- kam ich die positive Antwort und begann mit einem Online-Sicherheitstraining. Au- ßerdem wurde ich vom nationalen DRK in den neuesten Qualitätsrichtlinien unter- wiesen.“ Alle Freiwilligen erhalten vor ih- rer Ausreise ein spezielles Training für den Ebola-Einsatz. Diese Kurse werden vom DRK in Zusammenarbeit mit dem Missi- onsärztlichen Institut und der Missions- ärztlichen Klinik in Würzburg ausgerich- tet. Auf dem Lehrplan des mehrtägigen Kurses steht insbesondere der richtige Umgang mit der Schutzausstattung, mit Mitteln und Wegen der Desinfektion oder Patientenscreening. Das Lehrprogramm wurde von Ärzte ohne Grenzen entwickelt und dem DRK zur Verfügung gestellt. Bis zum Februar haben sich insgesamt 3.576 Menschen über den Einsatz infor- miert – 1.110 konkrete Bewerbungen gin- gen ein, unter anderem Böhmes. Von den bisher gesichteten Bewerbungen sind 603 Personen grundsätzlich für den schwieri- gen Einsatz geeignet, darunter 230 Ärzte. Zugleich gehen nach wie vor weitere Be- werbungen ein und es sind noch nicht alle vorliegenden Bewerbungen final ausge- wertet. Die Freiwilligen wurden nach Krite- rien wie Berufserfahrung, Tropentauglich- keit und Englischkenntnissen ausgewählt. „Da sind im Moment natürlich eher Kran- kenschwestern gefragt“, erklärt Annett Böhme. „Als ausgebildete Hebamme bin ich da weniger geeignet.“ Aber die Arbeit vor Ort erfordert eine hohe Personalrotation – einerseits bedingt durch den physischen und psychischen Anspruch der Tätigkeit, andererseits durch den hohen Betreuungsbedarf der Patienten. Medizinisches Personal wird vor der Abreise und vor Ort geschult und alle vier bis fünf Wochen ausgetauscht. „Wenn sich die kritische Lage etwas be- ruhigt hat, werden in Westafrika auch wie- der mehr Kinder geboren. Dann könnte ich durchaus zum Einsatz kommen.“ Alle Informationen zu aktuellen internationalen Hilfseinsätzen: https://www.icrc.org Spenden für den Kampf gegen Ebola: Spendenkonto: IBAN DE63 3702 0500 0005 0233 07 BIC: BFSWDE33XXX (Bank für Sozialwirtschaft) Stichwort: Ebola Foto: Ebola-Schulung, Düß, DRK IBAN DE63 370205000005023307

Seitenübersicht