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DRK 1-15

DRK VOR ORT19 drk kreisverband dresden DIE BEREITSCHAFT DRESDEN SORGTE DAFÜR, DASS 113 ASYLSUCHENDE EINE ERSTE BLEIBE BEKAMEN Schnelle Hilfe für Flüchtlinge Mit Notunterkünften kennt sich die Be- reitschaft Dresden aus. Bei Hochwas- ser oder Bombenfunden mussten diese schon oft eingerichtet werden. Am Don- nerstag, dem 19. Februar, erreichte die ehrenamtlichen Helfer jedoch eine be- sondere Herausforderung: Bereits am nächsten Tag sollten in einer Turnhalle in Kamenz 113 Asylsuchende eine erste Bleibe bekommen, da das zentrale Auf- fanglager der Landesdirektion Sachsen in Schneeberg voll war. Auf Hochtouren arbeitete ein Team aus 30 Helfern daran, die Turnhallenräume so schnell wie möglich beziehbar zu ma- chen. Kreisbereitschaftsleiter Sebastian Wagner erklärt die schwierige Lage: „Im Gegensatz zu Evakuierungen bei Bom- benfunden oder Hochwasser können die Menschen nicht nach einer Nacht oder wenigen Tagen nach Hause. Sie bleiben wochenlang. Daher musste die Halle auch so eingerichtet sein, dass sie ein gewis- ses Maß an Privatsphäre bietet.“ Die Be- reitschaft entschied, dass in einem der beiden großen Räume Familien, im an- deren die Alleinstehenden untergebracht werden. Kleinere Zimmer wurden als La- ger und Sanitätsraum genutzt. Dusch-, Essens- und Ruhezeiten sollten helfen, etwas Struktur zu bieten. Zusammen mit Helfern des Technischen Hilfswerks, die weitere Feldbetten und Decken brachten, Kollegen des DRK Frei- tal, die drei Mahlzeiten am Tag in einem eigenen Zelt ausgaben und einem Dol- metscher war für das Nötigste gesorgt. Als die Flüchtlinge in Kamenz ankamen, wurde allerdings schnell deutlich, das dies nicht reichte: „Es waren viele Kleinkinder unter den Flüchtlingen“, sagt Wagner. „Das jüngste Baby war drei Monate alt. Auch drei Schwangere waren dabei. Wir brauchten Windeln, Töpfchen und Baby- nahrung.“ Kinderreisebetten mussten au- ßerdem besorgt werden. Anwohner aus Kamenz kamen ebenso zur Unterstützung in die Notunterkunft. Robert John, der von Donnerstag bis Samstag als Einsatzleiter vor Ort war, erzählt: „Ein Ehepaar kam zu uns und fragte, was wir am dringendsten brau- chen. Eine Stunde später haben sie uns vier große Tüten Windeln übergeben. Andere brachten Spielzeug für die Kin- der oder warme Sachen. Diese Hilfsbe- reitschaft hat uns natürlich gefreut.“ Die Bereitschaft arbeitete mit allen Mitteln daran, so viel wie möglich auf die Beine zu stellen. „Auch Forderungen trugen die Flüchtlinge ganz klar an uns heran, Nutella oder neue Schuhe zum Beispiel. Wir mussten dann allerdings abwägen, was wirklich nötig ist und was wir leisten können“, sagt Sebastian Wagner. Vorerst wichtiger war etwa die medizinische Hil- fe, die 19-mal geleistet werden musste. Auch die Reinigung der Unterkunft und Wäschewaschen waren nötig. Die Turnhalle in Kamenz ist für über 100 Menschen das erste Zuhause. Betten, Essen und Dusch-Container bieten das Nötigste. „Doch was die Menschen vor allem brauchen, ist eine Aussicht, wie es mit ihnen weitergeht“, sagt Wagner. Viele Kinder sind unter den Flüchtlingen. Die Kleidung am Körper und zwei, drei Tüten ist das einzige Hab und Gut. Fotos: U. Peter / DRK Dresden Helfer des DRK und THW bereiten die Notunterkunft vor und stellen Feldbetten auf.

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