Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

DRK 2-2010

Redaktion 30 Einsatz auf vier Pfoten In der Rettungshundestaffel des DRK engagieren sich Mensch und Tier mit vereinten Kräften. „Die meisten Einsätze erfolgen nachts“, berichtet Antje Jahn. Sie berichtet von der Rettungshundestaffel des DRK. Auch hier wird ein Großteil der Leis- tung durch Ehrenamtliche geschultert. Gemeinsam mit ihrem Mann engagiert sich Antje Jahn seit nunmehr sechs Jahren in diesem Bereich. Marcel Jahn ist DRK-Fachberater für Rettungshun- de. Seit vier Jahren ist die 30-jährige Dresdnerin als Bewerterin in der säch- sischen DRK-Hundestaffel aktiv. Um diesen Status zu erreichen, absolvie- ren Interessenten in ihrer Freizeit eine Ausbildung mit verschiedenen Prüfun- gen. Am 28. und 29. August 2010 trafen sich im Haus am Backofenfelsen im Weißeritztal acht BewerteranwärterIn- nen und neun angehende AusbilderIn- nen aus dem gesamten Bundesgebiet. Sie vertieften ihre Kenntnisse in den Bereichen der Hundeausbildung. Geschult wurden besondere Bewer- tungsverfahren, um die Eignung eines Hundes einschätzen zu können. „Grundsätzlich ist fast jeder Hund ge- eignet“, weiß Antje Jahn. Ihre eigene Vierbeinerin ist der beste Beweis da- für: „Unsere Mischlingshündin holten wir mit zwei oder drei Jahren aus dem Tierheim“, erinnert sie sich. Eher zufäl- lig sei sie durch Bekannte auf die Hun- destaffel aufmerksam geworden, als sie eine gemeinsame Beschäftigung für sich und das Tier suchte. „Die Aus- bildung verläuft sehr spielerisch“, be- tont Antje Jahn. Dennoch müsse der Hund über einen gewissen Arbeits- willen verfügen. Die wichtigste Vor- aussetzung sei, neben einem geeigne- ten charakterlichen Wesen, dass der Hund mit der Nase suchen kann. Eini- gen Hunderassen wie z. B. dem Mops oder dem Chiwawa sei das nicht ge- geben. Trotzdem werden die Tiere nicht zu Fährtenhunden ausgebildet. Vielmehr suchen sie generell nach menschlichem Geruch. Häufig werde nach vermissten Personen aus Pflege- heimen oder nach Kindern gesucht. „In den meisten Fällen verläuft die Su- che erfolgreich“, berichtet das Ehe- paar Jahn. LK Mit vereinten Kräften DRK Katastrophenschutzeinheiten leis- ten wichtige Hilfe bei der Hochwasser- bekämpfung in Sachsen. Ehrenamtlichen Helfer können von ih- ren hauptamtlichen Tätigkeiten freige- stellt werden, wenn der Arbeitgeber dem zustimmt. Über ehrenamtliche Helfer und hauptamtliche Mitarbeiter engagierten sich bei den Einsätzen Anfang August 2010 in den Landkrei- sen Görlitz, Sächsische Schweiz und Chemnitz. Im Einsatz waren Sanitäts- züge, Betreuungszüge, Kreisauskunfts- büros, Führungstrupps, Luftretter und Kriseninterventionsteams. Luftretter Falk Seipel von der DRK- Wasserwacht Gifhorn z. B. konnte mit dem Team eines Bundespolizeihub- schraubers in den frühen Morgenstun- den auf dem Weg nach Tschechien einen völlig erschöpften, älteren Mann von einem Brückenpfeiler in der Neiße bei Görlitz bergen. „Die größten He- rausforderungen sind eine rasche, zu- verlässige Kommunikation und Infor- mationsaustausch zwischen den Ein- heiten, Einsatzstab und Lagezentrum sowie die Zusammenarbeit und Ab- stimmung mit dem sächsischen In- nenministerium und anderen Hilfsor- ganisationen“, sagt Antonie Muscha- lek, Pressesprecherin des DRK-Lan- desverbandes. Die Landkreise und Kommunen stellen ein Amtshilfeersuchen an die Landes- direktion. Das Innenministerium ent- scheidet über die Auftragserteilung an das DRK. Durch den Einsatzstab des DRK und das DRK Lagezentrum im DRK Landesverband Sachsen werden die verschiedenen Einheiten koordi- niert. Im gesamten Landkreis existie- ren mehrer Depots. „Manche Verant- wortliche in Landkreisen und Kommu- nen zögerten, diese Kräfte abzurufen“, kritisiert Antonie Muschalek. „Wir haben den offiziellen Dienstweg eingehalten“ entgegnet Ingelore Ruge. Die Sachgebietsleiterin Katastrophen- schutz im Landkreis Görlitz ist ver- wundert über diese Kritik. Sie weist zudem darauf hin, dass der Landkreis bereits über fünf Katastrophenschutz- einheiten verfügt, die alle im Einsatz waren: zwei Betreuungs- und drei Sanitätszüge. Vier weitere Einheiten seien zusätzlich angefordert worden. Selbst Luftunterstützung über die Bun- despolizei sei abgerufen worden. Au- ßerdem wurden wir von anderen Ver- bänden, von der Feuerwehr und dem THW unterstützt. „Wir sind dankbar, dass alles so schnell geklappt hat“, zeigt sich Ruge erleichtert und richtet diesen Dank auch an das DRK. „Trotz- dem ist diese Kritik nicht gerechtfer- tigt“, fügt sie hinzu. Ganz im Gegen- teil: Der Landrat habe die Katastrophe sogar „länger behalten“ und weder Kosten noch Mühen gescheut, um si- cher zu gehen, dass alle Mittel ausge- schöpft werden. „Das DRK wird sich nochmals an die Landesbehörden und die Landkreise wenden, um für künftige Gefahrenla- gen in Sachsen einen schnelleren Ein- satz der Spezialkräfte abzustimmen“, teilt der Landesverband mit. Bei Beauftragung durch die öffentliche Verwaltung zahlt der Auftraggeber, also die Kommunen. In seltenen Fällen werden die Einsätze auch aus Spen- denmitteln finanziert. Der Kostenauf- wand, der durch die Einsätze Anfang August 2010 entstanden ist, sei der- zeit noch nicht genau zu beziffern. LK

Seitenübersicht