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DRK 2-2010

KreisverbandGörlitz 14 Blitzflut im Dreiländereck – Rotkreuzler helfen in der Not Die ergiebigen und langanhaltenden Regengüsse am ersten Augustwo- chenende führten an der Neiße und ihren Nebenflüssen und -bächen zu einer extremen Hochwasserlage. Der Dammbruch am Witka-Stausee auf polnischer Seite brachte einigen Ort- schaften auf polnischer und deutscher Seite der Grenze die Katastrophe: ca. 9 Mio. Kubikmeter Wasser ergossen sich ungebremst in Richtung Neiße, eine Flutwelle schoss in Richtung Ha- genwerder-Görlitz und verursachte ei- nen enormen Rückstau in Richtung Ostritz. Glück im Unglück: ein Teil der Wassermassen riss den Bahndamm der Linie Görlitz–Zittau nieder und er- goss sich in den Tagebausee Berz- dorf. Nicht auszudenken, wären auch diese Massen noch in Richtung Görlitz geflossen ... Der Sanitätszug des DRK war zu- nächst im Raum Zittau im Einsatz, wurde dann, als sich die Lage im Raum Hagenwerder, Görlitz drastisch verschärfte, dorthin zurück beordert. Inzwischen war das Kreisauskunfts- büro (KAB) alarmiert und erfasste die vorwiegend aus Görlitz-Weinhübel eva- kuierten Personen in einer zur Not- unterkunft hergerichteten Turnhalle. Es wurden ca. 500 Personen beim Ein- und Ausgang erfasst und zusammen mit den Maltesern und Rotkreuzlern aus Weißwasser betreut. Die Ge- schäftsstelle des Kreisverbandes war durchgehend besetzt und leitete An- fragen nach betroffenen Verwandten aus ganz Deutschland und benach- barten Ländern direkt an das KAB weiter. Die Kameradinnen und Kameraden behielten die Übersicht und konnten so manchen besorgten Anrufer beru- higen. Wie groß das Vertrauen der Bürger zum Roten Kreuz und seinen Helfern ist, zeigt der Umstand, dass sie mehrfach gebeten wurden, wichti- ge persönliche Sachen aus den Häu- sern in die Notunterkunft zu holen und dass ihnen dazu die Schlüssel ausge- händigt wurden. Als sich der Pegel der Neiße in Görlitz bei knapp über 7 Meter stabilisierte, stellten sich für unsere Helfer neue Aufgaben. Die DRK-Kita in Ostritz hat- te sich zum Zentrum der DRK-Hilfe in dieser Stadt und ihrem Umfeld entwi- ckelt. In der Kita wurde eine be- sonders hart betroffene Familie ein- quartiert, Notunterkünfte, Verpfle- gungs- und Getränkeausgabe organi- siert. Eine nahe gelegene Turnhalle wurde zur Notunterkunft und Sammel- stelle für erste Sachspenden aus der Bevölkerung und der Kleidersamm- lung des DRK. Ganz im Sinne der Prin- zipien des DRK haben unsere Erzie- herinnen, von den ersten Stunden der Katastrophe an vorbildlich gehandelt. Das DRK entwickelte sich an den Brennpunkten seines Einsatzes rasch und unkompliziert zu einem wirksa- men Helfer der lokal Verantwortlichen und der anderen Hilfsorganisationen. Als außerordentlich wirksam erwiesen sich unsere anschließend eingesetz- ten „Vor-Ort-Teams“. Die Mitarbeiter des Kreisverbandes wurden in mehre- re Einsatzgruppen aufgeteilt, suchten die unmittelbar betroffenen Familien auf und erfassten die notwendigsten Bedarfe, verteilten Anträge für eine Soforthilfe und gaben in vielen Fäl- len psychologischen Beistand. Ganze Straßenzüge hatte die Flut in Ostritz und Hagenwerder verwüstet und die betroffenen Menschen in ihrer Exis- tenz bedroht. Die Geschäftsstelle un- seres DRK Kreisverbandes entwickel- te sich zum Bürgertelefon und zur Spendenzentrale. Eintreffende Spen- den wurden gesichtet, nach den erfas- sten Bedarfen in Pakete gepackt und durch den Fahrdienst und weitere Hel- fer an die Bedürftigen verteilt. Wo Not am Mann war, packten unsere Ehren- und Hauptamtlichen sowie freiwillige Helfer bei den Aufräumungsarbeiten mit an. Mehrere Tage hatten manche Betroffe- ne keine warme Mahlzeit bekommen. In Hagenwerder wurde ein Verpfle- gungspunkt eingerichtet und kosten- los warmes Essen verteilt. Wir be- Hilfe vor Ort: Spenden werden in der Turnhalle Ostritz gesichtet, geordnet und die Ausgabe organisiert DRK und Bundesmarine helfen: Kamerad Peter und Obermaat Vogel bringen die ersten Trockner in die be- troffenen Häuser Der Sanitätszug des DRK führt evakuierte kranke und behinderte Menschen in den „Martinshof“ Rothenburg zurück

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