drk redaktion 06 DRK SERVICETEIL FLUGDIENST Rettung aus der Luft Die globalisierte Welt rückt die Menschen näher zusammen. Ehemals weite Stre- cken können mittlerweile in kurzer Zeit überwunden werden. Manchmal reicht so- gar ein Anruf auf einem Bildtelefon. Aber zum Urlaub oder bei Hilfseinsätzen gehört die „Vor-Ort-Präsenz“ natürlich weiterhin dazu. Doch so komfortabel die Anreise oftmals geworden ist – bei einem Unfall oder einer Krankheit, die nicht im Urlaubs- ort behandelt werden kann, stellt sich die Frage nach einer geeigneten Rückreise. Der Flugdienst des Deutschen Roten Kreuz springt in dem Fall für DRK-Mitglieder ein. Denn da wo die eigene Krankenkasse meist abwinkt, sind Rotkreuzler im besten Fall über ihren Kreisverband abgesichert. Das gilt aber nur, wenn der eigene Kreis- verband einen Vertrag mit dem DRK Flug- dienst hat. Die Verträge sind Sache der jeweiligen Kreisverbände und wenn es keine individu- elle Abmachung gibt, sind die Rückholflü- ge kein Teil der Mitgliederangebote. Einmaliges Angebot für DRK-Mitglieder „Deutschlandweit haben wir 2,7 Millio- nen DRK-Versicherte“, erklärt Andreas Speich, Geschäftsführer des Flugdiens- tes. „Mit ihren Familien können insge- samt über fünf Millionen Menschen un- sere Leistung in Anspruch nehmen. Ein Anruf bei uns genügt und wir machen den Verbänden vor Ort ein Angebot.“ Für die Mitglieder kann sich das auszahlen: Eine Rückholung aus dem Ausland wird schnell teuer: 50.000 Euro sind dabei keine Seltenheit. Oftmals besitzen Touris- ten zwar eine Auslandskrankenversiche- rung, die eine Rückholung abdeckt. Doch die Tücken stecken meist im Detail und selbst eine Überversicherung schadet nicht: „Bei den hohen Kosten teilen sich die Versicherung dann den Betrag und entscheiden sich erfahrungsgemäß viel schneller für eine Rückholung“, sagt der Leiter des Flugdienstes. Ob in Deutschland oder weltweit: Der DRK Flugdienst holt mindestens einmal pro Tag Verletzte schnell und medizinisch optimal betreut nach Hause. Speich zählt die Vorteile der Gruppenversicherung auf: „Unser Schutz gilt ohne Altersbe- grenzung. Außerdem werden Ehe- bzw. Lebenspartner und Kinder im Kindergeld- alter kostenlos mitversichert – auch wenn sie beispielsweise allein ins Ausland rei- sen.“ Ein weiterer Vorteil sei, dass es kei- nerlei Prüfung auf Vorerkrankungen gibt, die bei normalen Versicherungen zu ei- nem Leistungsausschluss führen können. Rotkreuz-Mitglieder können außerdem die Vorteile ihrer auf professionelle Hilfe spezialisierten Organisation am eigenen Leibe erfahren: „Der Flugdienst ist über die DRK-Schwesterngesellschaften welt- weit vertreten“, sagt Andreas Speich. „Das ist ein Riesenvorteil, weil die Exper- ten vor Ort genau wissen, welches Kran- kenhaus gut ist, wie man den Kontakt schnell herstellen kann und sie schauen im Zweifelsfall auch einmal selbst vorbei. Das gibt’s sonst gar nicht oder nur für richtig viel Geld.“ Der Flugdienst bietet den Kreisverbänden drei Pakete, die sich im Leistungsumfang unterscheiden: Ausland, Ausland Plus und Inland. Auf dieser Webseite können DRK-Mitglieder nachschauen, ob der Flugdienst zur Versicherungsleistung des lokalen Kreisverbands gehört: http://www.drkflugdienst.de/angebote/ leistungspaket-pruefen.html SO LÄUFT EINE RETTUNG MIT DEM FLUGDIENST AB Die Düsseldorfer Leitstelle des Flugdienstes ist 24 Stunden am Tag von Menschen besetzt. Meist rufen die Angehörigen eines Verletzten an. Jede Meldung die ein- geht, löst klare Abläufe aus: Zuerst wird der ausländische bzw. inländische Arzt kontaktiert. Dann wird gemeinsam über das geeignete Transportmittel beraten und der Kontakt zum Heimatkrankenhaus aufgenommen. Bei einem Notruf ent- scheiden die Düsseldorfer auch von welchem Vertragsflughafen ein Flugzeug star- tet. Geflogen wird dabei mit kleinen Jets, die eine große Reichweite besitzen. Die Flugzeuge sind in Sachen Service und Technik auf dem neuesten Stand. Zum Bordpersonal gehören neben dem Piloten ein Arzt und ein Rettungssanitä- ter, die den Rückholdienst ehrenamtlich leisten. Nach einer Instruktion der me- dizinischen Crew des Flugdienstes kann der eigentliche Transport nach Hause beginnen. Schon während des Flugs wird das Heimatkrankenhaus über die vo- raussichtliche Ankunft und den Gesundheitszustand des Patienten unterrichtet. Auch die Angehörigen erhalten ständig Informationen. In Deutschland steht bei der Landung bereits ein DRK-Team zur Übernahme und Versorgung des Patienten bereit. Die Organisation und Durchführung eines Inlands-Transportes liegt in der Regel beim Rotkreuz-Verband des Patienten. Der Rücktransport erfolgt in enger Abstimmung mit den Spezialisten vor Ort und den Ärzten im Heimatland. Foto: DRK-Flugdienst