DRK SERVICETEIL17 VORTEILE NUTZEN Ehrenamt ist mehr als Helfen Wer sich in seiner Jugend beim Techni- schen Hilfswerk, einem Rettungsdienst, der Feuerwehr oder dem Deutschen Ro- ten Kreuz engagiert, kann nachweislich seine Aussichten auf einen Ausbildungs- platz verbessern. Aber auch Erwachsene profitieren davon anderen zu helfen. Viele Personalberater raten sogar dazu die ge- meinnützige Tätigkeit offen anzusprechen. Der Grund liegt erstens in der Qualifizie- rungsfunktion: Ob es nun das fachliche Lernen oder der Erwerb von sozialen Fä- higkeiten ist - die Arbeit im Team und die Übertragung von Verantwortung fördert die Kompetenzen jedes einzelnen. Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Vernetzungsfunkti- on: besonders Jugendliche knüpfen beim DRK ihre ersten wichtiger Kontakte in der Region und können diese für ihre Ausbil- dung oder den späteren Beruf gut ge- brauchen. Aber auch für Angestellte oder Selbstständige ist das Wer-kennt-Wen- Spiel wichtig für die berufliche und soziale Integration im regionalen Bereich. Jeder, der sich mit vollem Eifer für eine Or- ganisation engagiert, wird jedoch merken, dass der Karrierevorteil als Motivation in den Hintergrund tritt. Die Arbeit mit und für Menschen macht das Ehrenamt beim Deutschen Roten Kreuz aus. Dabei sind die Rotkreuzhelfer Teil einer lebendigen, einzigartigen Gemeinschaft, die das Gan- ze zu einem unvergleichlichen Erlebnis macht. Trotzdem bietet das Ehrenamt ne- benher viele weitere Vorteile: Vorteile im Ehrenamt • Vielfältiger mit Gleichgesinnten • Abwechslungsreiche Aufgaben • Übertragung von Verantwortung • Eingehen auf individuelle Stärken • Spaß bei der Arbeit • Zu wissen, das Richtige zu tun • Freie Zeiteinteilung • Versicherung gegen Unfälle • Auslagenerstattung bei Unkosten • Regelmäßige Auszeichnungen und Wertschätzung • Vorteile bei der Einkommenssteuerer- klärung • Auf Wunsch Nachweis für ehrenamt- liche Engagement • Sportliche Vergleiche bei Wett- bewerben Sie wollen Teil der großen DRK-Familie werden und die Vorteile des Ehrenamts selbst nutzen? Melden Sie sich noch heute bei einem Kreisverband in ihrer Nähe an: http://bit.ly/1uH6T8U Weitere Informationen auf der Seite: http://www.ehrenamt.drksachsen.de PRÄVENTION Impfen rettet Leben Menschen in Not zu helfen ist eine der wichtigsten Aufgaben des Deutschen Roten Kreuz. Doch auch präventiv kann viel getan werden, beispielsweise im Bereich der Krankheitsvorsorge. Die ak- tuelle Situation in Westafrika zeigt, dass der gefährliche Ebola-Virus schneller und besser im Anfangsstadium der Aus- breitung hätte bekämpft werden sollen. Mittlerweile ist es zu spät und laut vor- sichtiger Prognose der Weltgesundheits- organisation werden bis Januar 2015 1,5 Millionen Menschen an Ebola erkrankt sein. In den USA zeigte im September ein Fall, dass es solche tödlichen Erre- ger – etwa per Flugzeug – ohne weiteres in dichter besiedelte Gegenden der Welt schaffen. Es ist statistisch betrachtet nur eine Frage der Zeit. Bisher gelten in Europa viele tödliche Krankheiten als ausgerottet. Dazu zäh- len unter anderem Pest, Cholera und Pocken. Damit das so bleibt, gibt es in Deutschland die Ständige Impfkommis- sion des Robert-Koch-Instituts, welche Empfehlungen für die aktive und passive Immunisierung gegenüber verschiedens- ter Krankheiten gibt. Dass beispielswei- se jedes Jahr im Herbst zur Influenza- Immunisierung aufgerufen wird, macht vergessen, wie schlimm die letzte (so- genannte Spanische) Grippe wütete: zwischen 1918 und 1920 forderte sie weltweit über 50 Millionen Opfer. In der Folge wurden eine äußerst erfolgreiche Gesundheitsfürsorge und ein umfang- reiches Impfprogramm installiert. Heute gehören dazu auch scheinbar harmlose Krankheiten wie Tetanus oder Hepatitis. Gerade diese beiden spielen jedoch bei der Ersten-Hilfe nach Verletzungen eine wichtige Rolle. „Auch für Not-Helfer ist der lückenlose Impfschutz lebenswichtig.“ Doch die Bereitschaft in der Bevölke- rung zur freiwilligen Impfung geht zurück. „Gründe sind neben Impfgegnerschaft und Impfverweigerung auch das allge- meine Desinteresse“, erklärt Manfred Schreiber. Der ehemalige Hygiene-In- genieur engagiert sich beim Kreisver- band Aue-Schwarzenberg besonders für Impfprävention. „Da Impfungen nicht zentral erfasst werden, wurde im Jahr 2010 an einem begrenzten Beispiel in der Gesundheits- und Krankenpflege der Impfstatus erhoben. Von 107 Personen hatten 82 einen Impfausweis und darin konnten 85 Prozent eine Tetanusimpfung nachweisen. Bei 12 Prozent fehlte die er- forderliche Auffrischungsimpfung nach 10 Jahren. Bei anderen Bevölkerungs- gruppen dürfte der Impfstand nicht bes- ser sein – eher schlechter!“ Der in der Ersten Hilfe gültige Grund- satz, eine Wunde durch keimfreien Ver- band vor äußeren Verunreinigungen zu schützen, sowie Wunden nur mit ste- rilen Gegenständen zu berühren, dient dem Schutz vor Krankheitserregern, ein- schließlich Tetanuserregern. „So wie der sterile Wundverband eine vorbeugen- de Schutzmaßnahme darstellt, so dient auch das Bestehen einer Tetanusschutz- impfung der Vorbeugung gegenüber eine möglichen Tetanuserkrankung“, erklärt Manfred Schreiber. Da jedoch heute das Bestehen des Impfschutzes nicht mehr allgemein vorausgesetzt werden kann, dürfte es wohl zu empfehlen sein, dass der Ersthelfer den Verletzten außer der Wundversorgung, nach dem Bestehen eines Tetanusimpfschutzes fragt.“ Das gilt selbstverständlich auch für den Selbstschutz des Helfers, der regelmäßig seinen Impfausweis auf Auffrischungs- termine kontrollieren sollte. Informationen der Ständigen Impfkom- mission des Robert-Koch-Instituts http://bit.ly/1pA0PJi drk redaktion organisation werden bis Januar 20151,5