10 drkzeitung drk kreisverband dresden-land 20. VERGLEICHSWETTKAMPF IN RADEBEUL Wasserwacht heißt mehr als Leben retten Das rote Digitalthermometer in der Schwimmhalle Radebeul misst 28° Celsius. Die Luft ist feucht und zum Schneiden dick. Unbeirrt von den tropischen Temperaturen drängen sich etwa 150 Menschen mit und ohne Badehose am Beckenrand. Anfeue- rungsrufe. Das Wasser spritzt. Es läuft der 20. Vergleichswettkampf der Wasserwacht Dresden-Land. Zum Jubiläum wurden wie immer befreundete Ortsgruppen eingela- den. Trotz Grippewelle und Ferienbeginns sind Mannschaften aus Dresden, Sprem- berg, Chemnitz, Freital, Weißwasser, Riesa und natürlich Radebeul dabei. Es geht um Fairness und Austausch In fünf Disziplinen wollen die Lebensretter ihre Kräfte messen. Natürlich wird dabei nach Altersklassen unterschieden und jede Mannschaft muss der Fairness hal- ber mit zwei Damen an den Start gehen. Vorstandssprecher Stefan Schramm er- klärt die einfachen Regeln: „Das ist alles ein freundschaftlicher Vergleich. Es gibt zwar etwas zu gewinnen, aber wir möch- ten auch gern mit den anderen Ortsgrup- pen ins Gespräch kommen und für uns ist es der Höhepunkt im Jahr.“ Finanzvor- stand Andreas Richter pflichtet dem bei: „Das hier ist Teil unserer Vereinsarbeit und ohne die fleißigen Hände unserer Mitglie- der könnten wir das gar nicht schaffen. So eine Veranstaltung schweißt zusammen und hält den Verein am Leben.“ Dabei braucht sich die Wasserwacht des Kreisverbandes Dresden-Land nicht be- klagen. Fast 100 Mitglieder zählt der Ver- ein und vor allem der Nachwuchs bis 16 Jahre macht über die Hälfte der Mitglieder aus. Einzig bei der U30-Klasse könnte es laut Stefan Schramm etwas besser ste- hen: „Da spüren wir den Geburtenknick der Neunziger. Außerdem verschwindet dieser Jahrgang oftmals zur Ausbildung in den Westen.“ Die Schlagkraft der Wasserwacht Dres- den Land ist dadurch in keinem Fall ge- fährdet. Vier Veranstaltungen, wie etwa der Schlosstriathlon Moritzburg oder das Stauseeschwimmen in Cossebaude, gehen jedes Jahr mit der Unterstützung der Wasserwacht reibungslos über die Bühne. Sollten es mal etwas enger wer- den, gibt es ja noch die angrenzenden Ortsvereine mit denen man sich bestens versteht, und die im Ernstfall hilfsbereit einspringen. Neben vielen weiteren Einsätzen und na- türlich den Trainings bleibt da sogar noch Zeit für ein neues Projekt. „Einmal im Jahr treffen wir uns jetzt zu einem Naturschutz- einsatz“, erklärt Stefan Schramm. „Im vergangenen Herbst waren wir in Mann- schaftsstärke in einem nahegelegenen Naturreservat und wühlten uns durch die Jahrzehnte illegaler Müllablagerung.“ He- rausgezogen wurden da rollenweise Ma- schendrahtzäune, ein Moped und sogar Opas alte Zahnprothese. Denn Wasser- wacht bedeutet nicht nur Leben retten, sondern auch Gewässerschutz und hier hat die Wasserwacht nördlich von Dres- den einiges zu tun. Ein Verein lebt von seinen Mitgliedern In der Schwimmhalle sind es mittlerweile 30° Celsius und die Wettkämpfer haben sich am Buffet versammelt. Es gibt selbst gemachte Schnittchen, Salat und kühle Getränke – alles von den Radebeulern für den Anlass mitgebracht und hergerichtet. „Der Zweck unseres Vereins ergibt sich eben nicht nur aus der Satzung allein“, sagt Vorstandsmitglied Andreas Richter. „Bei uns kommen verschiedenste Be- rufsstände zusammen und gehen einem gemeinsamen Ziel nach. So entsteht ein gutes Gemeinschaftsleben.“ (nb) Kontakt Wasserwacht Dresden-Land: Mario Zomack oder Andreas Richter wasserwacht@drk-dresdenland.de www.wasserwacht-dresden-land.de Ergebnisse 20. Vergleichs- wettkampf der Wasserwacht Dresden-Land 2013 Kinder: 1. Wasserwacht Weißwasser, 7903 Punkte 2. Wawa Dresden-Land, 7194 3. Wawa Freital, 7093 4. Wawa Riesa, 6453 5. Wawa Spremberg, 6000 Jugend männlich: 1. DLRG Dresden, 7380,26 Punkte (einzige Mann- schaft, die am Start war) Jugend weiblich: 1. Wasserwacht Weißwasser, 7078,04 Punkte 2. Wawa Spremberg, 4938,68 Senioren (Wasserwacht Dresden- Stadt mit zwei Mannschaften am Start; dort hat man offenbar keine Personalprobleme): 1. Wasserwacht Chemnitz, 8686,7 Punkte 2. Wawa Dresden-Stadt 1, 8621,58 3. Wawa Freital, 8475,03 4. Wawa Weißwasser, 8406,34 5. Wawa Dresden-Stadt 2, 8397,86 6. Studentische Wawa Dresden, 7916,08 7. Wawa Spremberg, 6846,14 Senioren-Cup: 1. Wasserwacht Dresden-Land, 7643,96 (einzige Mannschaft, die am Start war) Spendenscheck vom Kreisverband: Ge- schäftsführer Frank Sipply (li.) und Chef der Wasserwacht Martin Lieder.